Heute möchte ich gerne auf ein Thema eingehen, mit dem vor allem spirituell lebende Menschen zu tun haben. Und dies aus einem ganz einfachen Grunde ... weil vor allem diese Menschen bereit sind sich zu reflektieren und mit sich selbst zu beschäftigen, was natürlich großartig ist, jedoch auch eine "Gefahr" mit sich bringt.
Es geht um das Thema "An sich zu arbeiten", um jeglichen Schmerz zu beleuchten, zu verstehen und ihm Aufmerksamkeit zu schenken. Das ist einerseits auch schön und auch gut so!
Ich habe auch jahrelang damit verbracht, meine Schmerz-Bereiche zu beleuchten, zu verstehen, zu fühlen, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken. Ich habe jedoch irgendwann erkannt, dass zwar die Bereiche in uns, die schmerzhaft sind, schon eine Zeitlang ihre liebevolle Aufmerksamkeit benötigen, um in diese Bereiche Bewusstheit reinzubringen, jedoch muss auch der Zeitpunkt irgendwann kommen, wo auch dieser Schmerz gehen kann und sogar muss, um zu mehr Leichtigkeit, Lebendigkeit und Echtheit zu gelangen.
Und damit will ich nicht sagen, dass Du jetzt einen emotionalen Zustand ignorieren sollst. Es geht hier lediglich um die Erkenntnis, dass es irgendwann auch gut ist und Du wieder weiter gehen kannst, weil Dich dieser Schmerz in einer Art und Weise zurück hält und Dich ablenkt.
Das Ziel von vielen spirituellen Menschen ist es, eine vollkommene Gesundheit auf der seelischen und körperlichen Ebene zu erreichen, bzw. anzustreben, um dann in jeder Situation gechillt zu reagieren ... Das kenne ich auch von mir selbst :-) Da wir allerdings Menschen sind, werden wir niemals so einen Gott-ähnlichen Zustand der vollkommenen Gesundheit und Vergessenheit erreichen ... das können wir als Menschen auf Erden gar nicht. Schon aufgrund der Speicherung der emotionalen Erinnerung im unserem menschlichen Körper und aufgrund des Einflusses der Gesellschaft und des Massenbewusstseins auf uns und um uns herum. Außer wir haben mit anderen Menschen überhaupt nichts mehr zu tun und ziehen irgendwo in die Pampa oder ins Kloster um ... weit weg von der Menschheit... Das machen aber die wenigsten, d.h. wir werden nach wie vor mit Massenbewusstsein und mit unserem menschlichen Körper konfrontiert. So gut wie tagtäglich!
Was nun? Wir können lediglich Bewusstheit in unser Leben und in unsere Handlungen bringen und uns des Schmerzes bewusst werden, um uns dann immer wieder neu für eine andere Realität zu entscheiden. Punkt!
Und ja, es geht auch um eine Entscheidung, den alten Schmerz gehen zu lassen, weil es irgendwann gut ist und er gehen darf. Wenn wir uns immer wieder auf Neue mit dem Schmerz verbinden, dann erleben wir ihn auch immer wieder ... er wird lebendig bleiben, mit all dem hormonellen Cocktail, der dadurch in Deinem Körper ausgeschüttet wird ... als eine Art Erinnerung, die lebendig gehalten wird. Und so läufst Du letztendlich einer Karotte hinterher, die Dich immer wieder neu "vergiftet", wie hart es auch klingen mag...
Erkenne, dass Du vollkommen unvollkommen bist und bleibst ... dadurch löst sich erstmal das Ziel "An Dir arbeiten zu müssen", denn Du bist bereits - so wie Du bist - perfekt Un-perfekt ... und somit erleuchtet!
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