Vor 4 Wochen hatte ich Corona. An sich nicht ungewöhnlich. :-) Und doch hatte ich solch tiefe Erkenntnisse, die in meinem Alltag noch heute spürbar sind.
Sie haben sogar dazu geführt, dass ich meine Prioritäten neu sortieren durfte. An sich auch nichts Ungewöhnliches.
Die Welt ist so schnelllebig. Sobald ich auf Facebook gehe und mir ein paar Beiträge ansehe, spüre ich recht schnell, wie mein Selbstwertgefühl sinkt. Die ganzen Strahle-Gesichter, die gefühlt eh alles besser können, ihr erfolgreiches Business leben und schon seit Ewigkeiten finanziell frei sind. Ich fühle mich elend. Wie eine Looserin.
Im nächsten Moment wird mir bewusst, dass auch das kein Zufall ist. Corona = Krone. Ahaaa, interessant.
Nicht, dass meine Versagensängste weniger wurden, das nicht. Aber was dazu kam, ist eine Art Präsenz, ein Mitgefühl mit all dem "mein Leben meistern zu wollen". Auf einmal bin ich ok. Mit zerzupften Haaren, Augenringen und Antriebslosigkeit.
Kein Bedürfnis strahlen zu müssen.
Ein dicker Herpes lächelt mich im Spiegel an und ich bin ok - mit mir - mit dem, was ich sehe, fühle. Nicht perfekt. Ich bin ok. So, wie ich bin. Danke an Corona. Ich erkenne, dass dieser Blink-Blink-Schein mir stets das Gefühl vom Versagen vermitteln will und wird. So ist es nun mal. Ich muss mich weder vergleichen, noch muss ich versuchen besser zu sein oder sonst was. Der Schein ist nur eine Facette des Ganzen, nur ein Teil der Wahrheit.
Ich spüre die Ganzheit, die nicht Blink-Blink ist, sondern größer als das, was mir der Schein zu vermitteln versucht. Und in dem Moment fühle ich mich vollkommen.
Danke.
#unglücklich #unzufrieden #Vergleichen #versagen #corona
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